Anlässlich unseres familiären Neujahrsessens waren wir gestern im „Alten Gasthaus Leve“ in Münster. EIN TRADITIONSREICHES GASTHAUS IN EINER TRADITIONSREICHEN STADT.
Seit 1607, lange bevor der Westfälische Friede geschlossen wurde, besteht das »Alte Gasthaus Leve« und ist somit Münsters älteste Gaststätte. Ausschlaggebend für den heutigen Namen ist der Erwerb der Gaststätte durch Johann Bernhard Leve aus Warendorf im Jahre 1805. Dieser begann auch mit dem Betrieb einer sehr erfolgreichen Bierbrauerei, die bis zum Beginn des ersten Weltkrieges bestehen blieb. Die Nachfahren des Johann Bernhard Leve waren bis 1932 Besitzer des Hauses.
Josef Horstmöller, aus alter westfälischer Hoteliersfamilie stammend, kaufte mit seiner Frau Thea 1936 das »Alte Gasthaus Leve«.
Nach völliger Kriegszerstörung durch Bomben 1941 ist es in den Jahren 1949 — 1961 wiedererstanden. In zweiter Generation führten Sohn Josef Horstmöller (II) und seine Frau Ingeborg das »Alte Gasthaus Leve«. Seit 2005 leitet Sohn Josef (III) das Familienunternehmen.
Gestern war ich zum ersten Mal im „Alten Gasthaus Leve“ und ich war begeistert. Der rustikale Einrichtungsstil gefällt mir richtig gut. Die holländischen Kacheln an den Wänden, die Gaslampen und Kupferkessel, der schwarz-weiße Schachbrettboden, das dunkle Holz, die alten Kachelöfen all dies machen diese besondere traditionsreiche Atmosphäre aus, der man hier treu bleibt und die genau die Stimmung bei den Gästen erzeugt, die sie so sehr schätzen. Und so trifft sich hier eine bunte Mischung aus allen Generationen, von betagten Münsteranern, Studenten, Touristen und Besuchern aus dem Umland.
Die Speisenkarte umfasst ganze vier Seiten mit vielen regionalen und westfälischen Spezialitäten. Wir begannen mit einem Tartar aus frisch durchgedrehtem Rindfleisch zum Selbermachen, der legendären Hochzeitssuppe und dem traditionellen Töttchen von dem alle einmal probieren konnten.
Alle Speisen waren sehr gut abgeschmeckt. Das Töttchen, welches wahrlich nicht besonders appetitlich ausschaute, schmeckte köstlich.
Kurz zur Erklärung, was Töttchen ist. Das Töttchen ist eine westfälische Spezialität aus dem Münsterland. Es galt ursprünglich als „Arme-Leute-Essen“. Ursprünglich werden für Töttchen ein Kalbskopf und Innereien wie Lunge, Herz u. ä. vom Rind sowie Zwiebeln und Essig zu einem süß-sauren Ragout verkocht.
Weiter ging es mit den Hauptgängen, bestehend aus dem Leberkäse mit Bratkartoffeln und Spiegelei, der gekochten Ochsenbrust mit Meerrettichsauce, den süßsauren Nierchen und der Leber mit gerösteten Zwiebeln und Apfelringen.
Auch hier gefielen uns alle Speisen durch die Bank weg. Obwohl niemand mehr ein Hungergefühl verspürte, konnten wir dem Reiz der Dessertkarte nicht widerstehen. Die Dessertkarte nimmt eine ganze Seite ein und enthält viele typisch westfälische Naschereien wie Herrencreme, Pumpernickelcreme, Stippmilch und vieles mehr….
Wir hatten ein wunderbares Mittagessen.
Der Ausflug nach Münster war rundum gelungen.
Bis zum nächsten Mal!
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